Die Wahrheit – vom Innenleben.
Ich schaue Dich an. Wer bist Du? Du zeigst Dich von Deiner ernsthaftesten Seite, die es gibt. Zornig und düster erscheint Dein Angesicht. Bist Du es? Bist Du zornig und düster? Oder sind es nur meine Gedanken, die ich hege, wenn ich Dich ansehe? Bin ich es, die Zorn und Düsternis erlebt und Du mir Dein Gesicht als Spiegel vorhältst? Meine ich wirklich, dass ich diese Eigenschaften nicht in mir trage und diese nur in Dir sehe? Welch ein Irrtum ist da in mir? Mein Glaube, nur Du hättest in Deinem Gesicht diesen Ausdruck, ist ein Fehlglaube. Du bist dafür da, um mir zu zeigen, was in mir los ist. Von meinem Innenleben ausgehend, kann ich in Deinem Gesicht erkennen, welche Wahrheit sich in mir zeigt.
Bleib stehen, halte still und verändere nichts, sonst verpasse ich den Augenblick und erkenne diesen Zustand in mir nicht. Ich will Dich sehen. Ich will Dich erkennen. Ich will Dich fühlen, auch wenn es für mich sehr unangenehm ist. Zorn, was meinst Du? Unterscheiden wir uns? Gibt es noch etwas anderes als Dich in mir? Habe ich mich verirrt? Bist Du das einzige, was im Moment existiert?
Ich schaue Dich an und Du Zorn – zeigst die Wahrheit – nur für diesen einen Augenblick. Zorn, Du bist ehrlich und verstellst Dich nicht. Du bist klar und deutlich. Du bist die Wahrheit, die sich zeigt. Ich will mich mit Dir versöhnen. Ich will mit Dir Frieden schließen, mit Dir in Gemeinschaft sein. Zorn, Du darfst sein. Du hast einen Grund, da zu sein und diesen Grund möchte ich Dir nicht absprechen. Ich sehe Dich. Ich fühle Dich. Du hast eine Existenzberechtigung. Du schaust mich an und wir beiden werden still. Ich liebe Dich. Du lebst. Wir beide haben unsere Vorurteile überwunden. Wir dienen uns gegenseitig zum Besten. Der Frieden kehrt sein. Es ist vollbracht und die Wahrheit darf sein.
Jesus antwortete ihm: „……Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst.“ (Matthäus 22:37-39)